StimmtHaltNicht – Ob die Gefahren des Kiffens tatsächlich unterschätzt werden, wissen wir nicht. Was wir allerdings wissen: Welt.de bietet eine unvollständige Statistik zum Thema an.
Demnach haben etwa „sieben Prozent der Patienten“ einer Suchtklinik eine „Cannabis-bezogene Störung“. Was, so liest es sich im Kontext, zeigen soll, wie groß die Risiken des Marihuanakonsums sind. Das Zitat stammt von Christian Vollmert, Oberarzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.
Eine weitere Einordnung dieser Zahl folgt in der Meldung aber nicht. Das ist schade, denn so lässt sich mit dieser statistischen Aussage wenig anfangen.
Um diese Angabe bewerten zu können, müsste der Leser wissen: Wie viele Menschen im Einzugsgebiet nehmen Drogen – und wie vielen von ihnen geht es danach so schlecht, dass sie Hilfe bedürfen? Dann könnte man zum Beispiel beurteilen, ob Biertrinker häufiger oder seltener in der Klinik um Unterstützung bitten als Jointraucher.
Um eine Antwort auf die eingangs gestellte Frage zu erhalten, wäre es natürlich auch spannend, eine aussagekräftige Meinungsumfrage anzubieten: Unterschätzen tatsächlich viele Menschen die Gefahren des Kiffens? Vielleicht gibt es ja Marihuanafreunde, die sich über die Risiken ihres Handelns im Klaren sind – zumindest, während sie nüchtern sind.
Quelle: Welt.de, 25. Januar 2014 (Link)