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Vitamin C, viel Flüssigkeit und Antibiotika helfen bei Erkältungen

StimmtHaltNicht – Fängt die Nase an zu laufen, bring Mutter schon mal eine heiße Zitrone. Die Hoffnung, dass das Vitamin C die Erkältung lindert, ist jedoch vergebens: „Wenn man mit Beginn der Erkältung Vitamin C einnimmt, hat das keinen Einfluss auf Stärke und Länge der Beschwerden“, sagen die Gesundheitsexperten von IQWiG auf dem „Merkblatt Erkältungen„. Und mehr noch: Zu viel Vitamin C kann sogar zu Nebenwirkungen führen, die belastender als die Symptome der Erkältung sind.

erkaeltung2Wenn Vitamin C nicht hilft, dann vielleicht viel Flüssigkeit (Stichwort Schleimlösung)? Eher nicht: Der Rat viel zu trinken sei ein Beispiel für eine weit verbreitete Empfehlung, für die es keine stichhaltige wissenschaftliche Begründung gibt, so das IQWiG. „Es gibt keinen medizinischen Grund, bei einer Erkältung mehr zu trinken, als einem das eigene Bedürfnis signalisiert.“

Und Antibiotika? Wieder nichts. Eine Erkältung ist zwar eine Infektion, jedoch wird diese in der Regel durch Viren verursacht. Antibiotika können aber nur Infektionen heilen, die durch Bakterien verursacht werden. Gegen Viren sind sie machtlos. Sagt das ggf. auch Eurem Arzt, wenn er den Rezeptblock zückt.

Was also tun, wenn die Nase juckt?

Medikamente gegen Erkältungskrankheiten gibt es (noch) nicht. Das ist jedoch auch gar nicht unbedingt nötig. Der Körper bekämpft eine Erkältung auch ohne zusätzliche Hilfsmittel erfolgreich. Nach etwa einer Woche sind die Beschwerden wieder verschwunden.

In der Zwischenzeit können das Inhalieren von Wasserdampf, einfache Bettruhe oder etwa Brustwickel bei einzelnen Betroffenen eventuell die Beschwerden lindern. Zuverlässige Belege für die Wirkung dieser Mittel gibt es jedoch nicht, so das Merkblatt. Besser sieht es da schon bei Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (ASS, Apsirin) aus. Sie können nachgewiesenermaßen einige Symptome wie Halsschmerzen lindern.

Quelle:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Merkblatt Erkältungen http://www.gesundheitsinformation.de/merkblatt-erkaeltung.176.de.html
Erkältungen: Hält Vitamin C gesund? http://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltungen-haelt-vitamin-c-gesund.174.de.html

Bildquelle: www.pixelio.de

Solariumbesuche beugen Vitamin-D-Mangel vor

StimmtHaltNicht – Gerade ist uns nicht viel Sonnenlicht vergönnt. Morgens gehen wir im Dunkeln aus dem Haus, abends ist vor der Dämmerung nicht an Feierabend zu denken. Umso ärgerlicher, wenn es dann auch noch tagsüber regnet und schneit.

In dieser lichtarmen Zeit trifft wenig Sonnenlicht auf unseren Körper. Die Haut produziert nur wenig Vitamin D. Das ist aber wichtig für eine ganze Reihe verschiedener Funktionen (mehr dazu hier). Grund genug für manche Schlaumeier, eifrig die Nutzung von Solarien zu empfehlen. Der menschliche Körper benötige jetzt eine Extraportion UV-Strahlung, um seinen Bedarf an Vitamin D zu decken. Ein besonders krasses Beispiel gibt es etwa hier.

StimmHaltNicht sagt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS, www.bfs.de) in einer aktuellen Pressemitteilung*. „Kein Mensch sollte zur Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels ins Solarium gehen.“ Im Winter verbrauche der Körper zwar das gespeicherte Vitamin D. Wer sich im Sommer regelmäßig im Freien aufhält und sich ausgewogen ernährt, hat in der Regel jedoch ausreichend Reserven, so die Sicherheitsexperten.

Und viel mehr noch: Wer sich unters Solarium legt, hat mitunter bald ganz andere Probleme als einen Vitamin-D-Mangel: „Aktuellen Untersuchungen zufolge erhöht die Nutzung von Solarien das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken“, so das BfS. Das gelte insbesondere bei Personen unter 35. Für Kinder und Jugendliche sind Solarienbesuche deswegen gesetzlich verboten.

Auf dieser Sonnenbank hat selbst das BfS nichts gegen das Auffüllen der Vitamin-D-Akkus.

Quellen:

PM des BfS: www.bfs.de/de/bfs/presse/pr13/pm01.html
UV-Bündnis: www.bfs.de/de/uv/uv2/uv_buendnis.html
Informationen zu Hautkrebs: www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/weitere-tumorarten/hautkrebs.php**

Krasses Beispiel wie Solarien empfohlen werden: www.sonne-fuer-alle.de/fileadmin/download/Fleigende_Blaetter/Sonne_ist_gesund2.pdf

Anmerkungen:

* Die Pressemitteilung wurde gemeinsam mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG, www.derma.de) sowie dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD, www.uptoderm.de).
** Die beiden Autoren von StimmtHaltNicht haben mal für den Krebsinformationsdienst gearbeitet.