Ach Nee. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt davor, im Wohnzimmer zu grillen. Wer hätte das gedacht, oder, anders gefragt: Hat ernsthaft jemand geglaubt, er könne seinen Holzkohlegrill einfach im Innenbereich anwerfen?
Nun gut, das Bundesinstitut für Risikobewertung ist eine seriöse Einrichtung. Deshalb haben wir uns die Pressemitteilung genauer angeschaut. Und tatsächlich: Die Fachleute haben nicht untersucht, was offenes Feuer im Haus für Konsequenzen hat. Nein, die Bfr-Leute haben getestet, welche Mengen des giftigen Gases Kohlenmonoxid von sogenannten Indoor Grills freigesetzt wird. Diese speziellen Geräte arbeiten nicht mit offenem Feuer, sondern nur mit glühender Holzkohle. Nach Angaben des BfR entsteht dabei in zwei Stunden eine Kohlenmonoxidkonzentration, die zu Bewusstlosigkeit führt. Allerdings, und wir haben keine Ahnung, wie realistisch das ist, gehen die Experten von davon aus, dass 800 Gramm Holzkohle verwendet wird und der Raum nicht gelüftet wird.
Insofern ist die eigentliche Pressemitteilung des BfR nicht wirklich lustig, aber auch nicht großartig erhellend. Offen bleibt etwa die Frage: Nutzen tatsächlich viele Menschen Indoor Grills unter den vom BfR angenommen Bedingungen? Abgesehen davon führt die Überschrift ziemlich auf den Holz(kohle)weg. Gerade wenn man zuvor noch nie im Leben von Indoor Grills gehört hat, vermutet man doch: Was sind das für Komiker, die ihren Holzkohlegrill aus dem Garten ins Wohnzimmer schleppen und da erstmal ein Feuerchen anzünden? Wir waren übrigens nicht die Einzigen, die sich haben verwirren lassen, wie man an der Bebilderung auf Welt Online sehen kann. Wie die Teile tatsächlich aussehen? So zum Beispiel.
(Die Quellen sind im Text verlinkt.)
Es passiert – selten zwar, aber solche Trottel gibt es anscheinend immer wieder:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/frankfurt/article112337998/Grillen-in-der-Wohnung-endet-im-Krankenhaus.html
http://www.express.de/panorama/heizung-kaputt-mann-waermt-wohnung-mit-grill—elf-menschen-in-klinik,2192,11687756.html
Liebe Nele, besten Dank für die Artikel.