Archiv für den Monat: Juni 2012

Eiweißbrot am Abend hilft beim Abnehmen

StimmtHaltNicht – Wer abends eiweißhaltiges Brot genießt, nimmt – anders als es der Bäcker um die Ecke verspricht – im Schlaf nicht ab. Das sagen Ernährungsexperten und Verbraucherschützer.

Belege zum Eiweißbrot

Es ist nicht leicht eine gewichtsreduzierende Wirkung des eiweißhaltigen Brotes zu bestätigen oder zu widerlegen: Wissenschaftliche Untersuchungen, die das eine oder das andere geprüft hätten, gibt es nicht haben wir nicht gefunden. Wünschenswert wären Untersuchungen, in denen zwei möglichst ähnliche Gruppen miteinander verglichen werden. Die eine Gruppe isst abends das Eiweißbrot. Die andere Gruppe normales Brot. Nach einer festgelegten Zeit würde man dann kontrollieren, in welcher Gruppe die Testesser mehr abgenommen haben. Solange es diese Studien jedoch nicht gibt, muss es daher korrekt heißen: Dafür, dass das Essen sogenannter Eiweißbrote (über Nacht) das Gewicht reduziert, gibt es derzeit keine wissenschaftlichen Belege.

Vollkornbrot – doch eine Alternative zum Eiweißbrot?

Vollkornbrot – doch eine Alternative zum Eiweißbrot?

Da das nun aber ziemlich unbefriedigend ist, haben wir uns durch journalistische Veröffentlichungen gewälzt und geschaut, was unsere Kollegen schon so alles recherchiert haben. Insbesondere haben wir darauf geachtet, welche Positionen die Verbraucherzentralen und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung einnehmen. Deren Meinung hat für uns mehr Gewicht, als die von Bäckereiverbänden, Ernährungsberatern, Abnehm-Coaches oder irgendwelchen Doktoren à la Pape.

In den Medienberichten zeigt sich ein recht eindeutiges Bild

Der Hintergrund: Durch kohlenhydratreiche Kost steigt der Blutzucker- und Insulinspiegel, das ist bekannt. Auch klar ist, dass dadurch Fett eingelagert und nicht abgebaut wird. Das Guten-Abend-Brot enthält nun mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate als die gängigen Sorten. Der Blutzucker- und Insulinspiegel steigt nach einer Eiweißstulle also auch entsprechend geringer an. Als Folge sollen über Nacht die Pfunde purzeln. Doch Experten zweifeln an dieser Therorie: „Man könnte ebenso gut um 18 oder 19 Uhr ein normales Abendbrot essen und danach nichts mehr. Dann ist der Insulinspiegel nach rund zwei Stunden auch wieder unten“, sagt zum Beispiel Karin Riemann-Lorenz von der Verbraucherzentrale Hamburg der Frankfurter Rundschau.

Doch hilft das Brot denn gar nicht beim Abnehmen? Wohl eher nicht, denn laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kommt es bei einer Diät gar nicht darauf an, wann am Tag der Abnehmwillige welche Nährstoffe aufnimmt. Vielmehr zählt die gesamte Energiebilanz. Und insbesondere hier schneiden die eiweißhaltigen Brote nicht gut ab: „Sie haben oft mehr Kalorien als ein herkömmliches Brot“, sagt etwa Antje Gahl von der DGE der Stuttgarter Zeitung. Und Stiftung Warentest bestätigt: Das Eiweißbrot liefere bis zu zehn Prozent mehr Fett und Kalorien als herkömmliche Brote. Das Fett sei nötig, damit die Brote überhaupt zusammen kleben und aussehen wie Brote.

Fazit

Beim Abnehmen hilft das Eiweißbrot also eher nicht. Wem es aber schmeckt und wer bereit ist, fast den doppelten Preis eines normalen Brotes hinzublättern, kann dies natürlich tun. Hungrige mit Allergien sollten sich jedoch genau erklären lassen, welche Einweiße im Brot enthalten sind, sagt Angela Clausen von der Verbraucherzentrale NRW in der ZDF-Sendung Volle Kanne.

Genutze Quellen

www.fr-online.de/ratgeber/backwaren-eine-scheibe-eiweissbrot-am-abend,1472794,11898020.html
www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.eiweissbrot-ganz-schoen-fette-brote.466e8b4e-6d25-4000-bbeb-7ca9282d3d36.html
www.test.de/Eiweissbrot-Ueber-Nacht-abnehmen-4379385-4379389/
www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1636866/Eiweissbrot—ein-gesunder-Schlankmacher%253F#/beitrag/video/1636866/Eiweissbrot—ein-gesunder-Schlankmacher%253F
www.pixelio.de

Tiere können vorhersagen, wie die Europameisterschaft ausgeht.

StimmtHaltNicht. Tiere können die Ergebnisse von Fußballspielen nicht vorhersagen. Genausowenig wie Menschen. Trotzdem sind wir uns sicher: Irgendein Elefant, Schwein oder Frettchen wird am Ende der Europameisterschaft alles richtig getippt haben.

Warum glauben wir das? Für eine Mannschaft hat die EM im besten Fall sechs Spiele, drei in der Vorrunde und dann Viertelfinale, Halbfinale und Endspiel. Die Chancen, den Ausgang aller Partien per Zufall, nun ja, korrekt vorherzusagen, sind nicht besonders hoch. Wenn aber jeder Zoo in Europa einen tierischen Experten nominiert, kann man davon ausgehen, dass einer von ihnen Recht hat. Und die Chancen, dass wir alle bis zum Ende der Europameisterschaft vergessen haben wer falsch lag, sind auch nicht schlecht. Oder kann sich noch jemand an die Konkurrenten von Krake Paul erinnern?

Um anschaulich zu machen, was wir meinen, reichen uns die drei Vorrundenspiele. Deutschland kann gegen Portugal, die Niederlande und Dänemark jeweils gewinnen, verlieren, oder unentschieden spielen. Wir gehen davon aus, dass jeder Tipp gleich wahrscheinlich ist. Insgesamt gibt es 27 Möglichkeiten, die Ergebnisse zu kombinieren (3 x 3 x 3). Eine ganz bestimmte Reihenfolge – zum Beispiel Sieg gegen Portugal, Unentschieden gegen die Niederlande und Sieg gegen Dänemark würde mit der Wahrscheinlichkeit von 1 zu 27 eintreten. Eine Reihenfolge von sechs Spielen korrekt zu raten, ist natürlich etwas schwieriger – aber nicht unmöglich.

Quellen:
Google-Suche nach „EM-Orakel